09.03.2007

So, nun wissen wir also wer für Deutschland im Mai beim Eurovision Song Contest an den Start geht: Roger Cicero. Naja, hier mal mein kleiner Rückblick auf die gestrige Vorentscheidungsshow:

 

Hauptsache ist für mich zunächst mal, dass wir einen Act nach Helsinki schicken für den wir uns nicht schämen müssen. Der Cicero hat Charme, sieht gut aus und dass er singen kann, steht wohl außerhalb jeder Diskussion.

Bin ich deshalb auch glücklich mit der Wahl? Nicht so recht. Das liegt einerseits an meinem persönlichen Geschmack. Swing ist so überhaupt nicht meine Richtung und diese Masche hat sich doch mittlerweile eigentlich längst schon wieder totgelaufen. Die Cicero-Songs sind für mich immer so eine typische Hintergrundbeschallung für ein gepflegtes Beisammensein unter Besserverdienenden. Ich wette Guido Westerwelle ist ein großer Freund dieser „Jungen-Liberalen-Musik“.

Abgesehen von meinen persönlichen Vorlieben kann ich aber auch nicht erkennen wie der Song erfolgreich beim ESC abschneiden soll. Ein anderer Kommentator hat ganz zu Recht angemerkt, dass Deutschland in den letzten Jahren so ein wenig auf den Spuren der Finnen
in den Achtzigern wandelt, also eher ungewohnte Musikstile für sich in Beschlag nimmt und sich damit immer am Rande der Lächerlichkeit und gleichzeitig am Ende des Punktetableaus bewegt.

Monrose wäre mit Sicherheit die erfolgversprechendere Wahl gewesen. Deren Song hat mehr oder weniger internationales Niveau, was noch lange nicht heißt, dass er mir auch wirklich gefällt. Die Performance hat mir gut gefallen und war auch nicht zu kitschig. Im Gegenteil, für meinen Geschmack hätte man da in Helsinki gerne noch eine Schippe drauflegen können. In Zeiten in denen Jungfrauen, die aus einem Flügel steigen, mit Punkten überschüttet werden, war der Monrose-Auftritt doch noch harmlos.

Kunze konnte man wohl eh nicht ernsthaft in Betracht ziehen, wobei sein Auftritt wenigstens äußerst routiniert wirkte.

Und das Drum-Herum?

Das war nun zeitweise wirklich schwer zu ertragen. Drei in Ehren gealterte Skandinavierinnen, von denen zwei ihren zwar geräumigen aber halt auch schon mitgenommenen „Balkon“ präsentieren mussten. Im Text vertan haben sie sich auch noch und in der Handhabung von Gehhilfen sollten sie mal schnellsten Nachhilfe nehmen. Sie werden nämlich schneller auf diese Stützen zurückgreifen müssen als ihnen selber bewußt zu sein scheint.

Die 107-Kilo-Wuchtbrumme Susanne Fröhlich ist nun also Grand-Prix-Fan? Aha. Wisst Ihr, was John Wayne früher gemacht hat wenn ihm etwas im TV nicht gepasst hat? Er hat den Bildschirm kurzerhand mit seinen Cowboystiefeln eingetreten. Genau das mache ich auch, wenn mir diese Frau noch mal in irgendeiner TV-Show hinterhältig auflauert. Wahlweise auch wenn die Ueckersche nächstes Jahr wieder auf diesem Sofa Platz nimmt und wie ein Grenzdebiler mitklatscht.
Ebenfalls auf meiner Abschussliste steht diese Schweizerin, die sich in beginnender Realitätsverklärung ihre eigenen Resultate schönredet.

Mir ist aber auch was Positives aufgefallen. Das war die Interpretation von „Merci Cherie“ vom HRK. Das hatte Klasse und das sage ich obwohl ich den Herrn Kunze ansonsten ungefähr so gerne habe wie ’ne Diarrhoe.

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