10 Jahre Bloggerei!

Es ist genau zehn Jahre her, dass ich erstmals gebloggt habe! Ich war nie ein Tagebuchschreiber aber die Möglichkeiten eines Blogs fand ich faszinierend. Man konnte problemlos auf interessante Fundstellen im Netz verweisen und man konnte mit wenigen Klicks Fotos veröffentlichen. Wahnsinn! An Videos war noch nicht so richtig zu denken. Wir hatten damals eine Hi8-Kamera. Mit einigem technischen Aufwand konnte man deren Filme auf den Rechner transferieren, das war aber mühevoll und zeitraubend. Vom Hochladen auf die gerade gestartete Plattform Youtube ganz zu schweigen. Absurderweise habe ich meine ersten beiden Postings tatsächlich in Englisch verfasst. Ich habe keinen Schimmer mehr, wie ich auf diese Idee gekommen bin. Vermutlich damit meine nicht-deutschsprachigen Freunde auch was davon haben.

Was waren das damals noch für sorglose Zeiten. Bedenkenlos postete ich irgendwelche Fotos aus dem Netz, die große Zeit der Abmahnanwälte hatte noch nicht begonnen. Erst Jahre später habe ich dann in einer mehrstündigen Aufräumaktion sämtliche Fremdbilder gelöscht. Auch lebte ich schon die Ära der Post-Privacy, Jahre bevor der Begriff überhaupt auftauchte. Familienfotos und Urlaubsberichte fanden hier immer ihren Platz. Das hatte keine exhibitionistischen sondern vielmehr soziale Gründe, konnten so doch unseren zahlreichen Freunde und Verwandten in Finnland am Aufwachsen der Kinder und Ergrauen des Vaters teilhaben. Daraus resultierte auch der Name des Blogs „Düsseldorfin Sanomat“, was nichts anderes als „Nachrichten aus Düsseldorf“ heißt. Nachdem ich das „Düsseldorfin“ aus dem Blogtitel strich, wies mich ein Schulfreund und heutiger Berufspolitiker übrigens darauf hin, dass der neue Name evtl. einen Rechtsstreit mit der Vaihinger Schlagsahne-Automaten GmbH heraufbeschwören könnte weil deren Vorzeigeprodukt eben Sanomat hieß. Ich glaube, das war doch ein leicht abseitiges Szenario.

Bis Ende 2009 betrieb ich das Blog…HALT! Die Frage aller Fragen. Heißt es jetzt das Blog oder der Blog? Damals war es in der Bloggeria Konsens, dass nur das richtig sein könne. Also hielt ich mich daran obwohl ich eigentlich immer viel lieber der Blog gesagt hätte.

Bis Ende 2009 betrieb ich den…äh…das Blog mit einigem Eifer und heute sehe ich, dass das Sinn gemacht hat. Es macht schon großen Spaß nach so langer Zeit durch die ganzen Postings zu spazieren und zu sehen, was mich damals so umtrieb. Irgendwann, genauer gesagt tatsächlich im Jahr 2009, beschäftigten mich dann aber piratige Themen wie Datenschutz und digitales Selbstbestimmungsrecht so sehr, dass ich nicht mehr jede private Begebenheit im Netz verbloggt sehen wollte. In Ermangelung anderer Themen, verkümmerte dieses Blog also. Außerdem schwang ich mich just zu dieser Zeit zum passionierten Twitterer auf. Dann kam auch noch diese und jene Podcasterei dazu und schließlich die Instagrammerei. Irgendwie fehlte mir die Schreiberei aber doch und so nahm ich Anfang 2013 einen neuen Anlauf. Allzu Privates blieb außen vor, was dann aber folgerichtig auch in die Belanglosigkeit führte. Ob und wie und in welcher Regelmäßigkeit es hier weiter gehen wird, kann und will ich nicht sagen. Ich halte es da ganz mit Pfarrer Nolte. Denn Pfarrer Nolte tat bekanntlich stets nur was er wollte. Amen.

1 Kommentar

  1. Congrats! Ja, die Zeit zieht vorbei. und gerade deswegen sind persönliche blogs pures gold 🙂 schauen wir uns je unseren eigenen FB-, Instagram- oder Twitterstreams an? bzw so mühselig. im eigen blog lässt sich wunderbar spazieren gehen.

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