Normalerweise läßt man sich nur über das Wetter aus wenn einem sonst kein relevantes Thema einfällt, in diesem Fall tue ich das aber um meine Begeisterung kundzutun. Endlich mal ein richtiger Winter auch in Düsseldorf und wenn ich in meinem Gedächtnis krame sogar der erste lang anhaltende, an den ich mich überhaupt erinnern kann. Mit einigen Tagen Unterbrechung pünktlich zu Weihnachten, ist es hier nun schon seit vier Wochen richtig winterlich und wenn ich der heutigen Zeitung glaube, dann hält das auch noch mindestens zwei Wochen lang so an.
Wenn einem die finnischen Winter ein wenig vertraut sind, dann amüsiert man sich ab und an aber doch über den deutschen Umgang mit diesem Phänomen. Nach ca. drei Zentimetern Neuschnee über Nacht gerät der S-Bahnverkehr erst mal völlig aus dem Tritt und den städtischen Straßenreinigungsbetrieben geht deutschlandweit das Streusalz aus. Den Gipfel der Absurdität fabrizierte dann gestern das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe(!). Es wurde dringend angeraten, Vorräte an Lebensmitteln, Trinkwasser, Kerzen und Bargeld (woher nehmen und nicht stehlen?) anzulegen. Auch batteriebetriebene Radios werden empfohlen denn schließlich müsse man jederzeit mit Stromausfällen rechnen. Wenn man diese Ratschläge hört, sollte man eigentlich davon ausgehen, dass mindestens ein amtlicher Weltuntergang ins Haus steht. Wenn man nun den Wetterbericht für dieses Wochenende studiert, dann liest sich das so:
„Verbreitet leichter bis mäßiger Schneefall. Neuschneemengen
bis 10 Zentimeter innerhalb von 12 Stunden, in Staulagen teils
auch darüber. Dabei Glättegefahr.“
10, ich wiederhole in Worten: zehn(!!!) Zentimeter Neuschnee werden erwartet. Ich begebe mich also nun direkt in meinen eigens für solche Extremsituationen eingerichteteten Schutzraum und melde mich wieder wenn die Apokalypse an mir vorbei gezogen ist.
Schon irgendwie ein bißchen peinlich, was sich das ein Bundesamt für Katastrophenschutz geleistet hat.
Vielleicht ist das auch nur eine weitere Variante der Wirtschaftshilfe, um die Lebensmittelindustrie zu unterstützen.
Ich stürze mich dann mal in den ‚Schneesturm‘ (*schallendes-Gelächter-aus-dem-off*) und schaue zu, wie die ‚beheizten‘ Weichen der Rheinbahn bei -2° zufrieren.