So, so. Nach dem sog. „Amoklauf von Emsdetten“ will der Herr Wulff nun also „Killerspiele“ verbieten. Das zeugt mal wieder von einem unfehlbaren Gespür dafür, sich die unqualifizierten Überzeugungen der Stammtische der Republik zu Eigen zumachen. Der Gewalttäter hat also Counterstrike gespielt. Okay. Vielleicht sollte man auch mal nachforschen ob er einen Hang zu Schokoriegeln einer bestimmten Marke oder zum Konsum von Krimiserien im Fernsehen hatte. Wenn sich dieser Verdacht bestätigt, dann fordere ich das umgehende Verbot von Snickers und CSI!
Mal im Ernst. Niemand wird bestreiten, dass Menschen mit einem ausgeprägten Gewaltpotenzial überproportional gerne Ego-Shooter spielen. Der Umkehrschluß, Ego-Shooter-Spieler hätten grundsätzlich ein gesteigertes Gewaltpotenzial, ist jedoch nicht nur unzulässig, sondern ausgesprochen dumm. Noch dazu stellt sich die Frage ob Herr Wulff bereits im 21. Jahrhundert angekommen ist. Es sollte ihm mal jemand sagen, dass online alles, aber auch wirklich alles zu bekommen ist. Verbot hin oder her.
Die taz bringt es in gewohnter Art mal wieder auf den Punkt: „Jetzt laufen Politiker Amok“.
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