Treue Leser haben bemerkt, dass ich mich hier nur selten zu aktuellen politischen Themen äußere, wenn mich aber etwas so wütend macht wie der Vorschlag, eine für jedermann einsehbare Datei von verurteilten Sexualstraftätern zu veröffentlichen, dann muss ich auch mal kundtun wie wütend mich das macht!
Dass so etwas in den USA bereits seit geraumer Zeit praktiziert wird macht das Vorhaben nicht erträglicher. Soll uns ein Land als Vorbild dienen, in dem seit Jahren Stück für Stück die Bürgerechte abgeschafft werden? Nein Danke! Ich bin froh und dankbar in einem Land zu leben, das die Rechte seiner Bürger, auch die verurteilter Straftäter, achtet und das muss auch so bleiben. Bei uns laufen schon genug Irre herum, die ihr Provinzkaff zur national befreiten Zone erklären. Will man solchen Leuten nun auch noch eine Wegbeschreibung in die Hand geben mit deren Hilfe sie ihr neues Hobby „Perverse um die Ecke bringen“ etablieren können? Ich kann nicht nachvollziehen wie Menschen, denen man ein Mindestmaß an Intelligenz und Verantwortungsbewusstsein zugestehen möchte, auf eine solch wahnwitzige Idee kommen können. Käme der Vorschlag aus dem Dunstkreis des Bayern-Ede und seiner Spießgesellen, so könnte ich mir noch einen Reim darauf machen, aber dass ausgerechnet der Hamburger SPD-Vorsitzende einer der Wortführer ist, das schockt mich dann wirklich.
Das finde ich ja nun mal auch eine völlig abartige Idee! Die Zeiten, in denen Leute an den Pranger gestellt werden, hielt ich bisher zum Glück für Vergangenheit. Der einziege „Gedanke“, der dahinter stehen kann, kann eigentlich nur der sein, es eben den oben genannten Dorfidioten möglichst leicht zu machen „das Gesetz“ in die eigene Hand zu nehmen und so die Kosten für die Inhaftierung einzusparen.
Da fragt man sich fast, wer kränker ist: Die Straftäter oder die, die solche Ideen ernsthaft in die tat umsetzten wollen.
Besten Dank, Genossin.