In den Siebzigern galt es unter vermeintlich strukturschwachen kleinen Gemeinden als schick reichlich öffentliche Fördergelder für den Bau von Fußgängerzonen und Hallenbädern abzugreifen. Diese Fußgängerzonen ziehen sich noch heute wie Betongletscher durch die Städtchen und die Hallenbäder sind im Zweifel wegen Asbestverseuchung längst wieder geschlossen.
Die Fußgängerzonen unserer Zeit sind die sog. Spaßbäder. Jedes Kuhdorf braucht eins und so gibt es mittlerweile mehr dieser Fußpilzfarmen als es auch nur irgendwie wirtschaftlich vertretbar wäre.
War schon mal jemand in Bocholt? Ja? Beileid!
Mal angenommen ich würde ein solches Spassbad dort betreiben (okay, Spaß und Bocholt ist schon ein Paradoxon an sich), wie soll ich es unterscheidbar machen von all den anderen? Klar, ein wohlklingender Name muss her. „Güllekuhle“ oder „Jauchegrube“ kämen der Realität zwar nahe, wären aber unter Umständen den Finanziers schwer zu vermitteln. Nein, nein, es muss schon etwas Exotisches sein. Nun wäre für den weitgereisten Bocholter der Name „Niederrhein-Nordsee“ zweifelsohne exotisch genug, aber um wie viel weltläufiger hört sich nicht der Name BAHIA an? Genau, so soll es also heißen! Bezug zu Bocholt? Lieber nicht!
Auf die Spitze hat es nun also Leverkusen getrieben. Das dortige Badeetablissement hört auf den unsäglichen Namen CaLevornia!!! Ich hab’s mit eigenen Augen von der S-Bahn aus gesehen. Es stimmt wirklich! Keine ironische Übertreibung meinerseits! Glaubt mir!
Der dafür verantwortliche Marketing-Praktikant gehört mit einem lebenslänglichen Berufsverbot belegt.
Ich will zurück in die Siebziger als Schwimmbäder noch einfach „Hallenbad Derendorf“ hießen.
Unqualifiziertes dummes Geschreibsel- offenbar ein Mensch der nicht gesehen hat worüber er schreibt. Bocholts BAHIA-Bad wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und kommt bei der Bevölkerung sehr gut an. Das Bad ist für seine Leistungen mehrfach ausgezeichnet worden.(International)
Johannes S.
Ein Bocholter Bürger