Erbarmen! Die Bauern kommen.

Manche Regionen in Afrika werden immer wieder von Heuschreckenplagen heimgesucht, spanische Strände von speckig glänzenden Touristen und auch Düsseldorf bleibt von einer immer wiederkehrenden Plage nicht verschont, nämlich von Landbevölkerung auf Junggesellenabschiedstour. Als Düsseldorfer sollte man sich dieses Schauspiel wenigstens mal kurz gönnen und sich an einem sommerlichen Freitagnachmittag vor den Hauptbahnhof stellen. Nach und nach ergießt sich ein Strom von mit Strohhüten, Federboas und vermeintlich lustig bedruckten Shirts ausstaffierten Landeiern ins Stadtzentrum. So mancher schon da mit glasigem Blick, für die noch klar durchblickenden wird jedoch immer genügend flüssiger Proviant, zumeist nur regional bekannter Abfüller, mitgeführt. Überflüssig zu erwähnen, dass sich dieses unter stetem Absingen schmutziger Liedchen vollzieht. So nimmt diese Karawane des Frohsinns dann zielstrebig Kurs auf die Graf-Adolf-Straße um dort entweder mich oder aber einen diensthabenden Rezeptionisten aus einem benachbarten Haus heimzusuchen. Da Geld bekanntlich nicht stinkt, noch nicht mal nach „Herforder Pils“ oder Misthaufen, sind natürlich auch solche Gäste herzlich willkommen (so wurde mir zumindest eingetrichtert).

Ich muss mich aber ernsthaft fragen was erwachsene Menschen dazu treibt alle Selbstachtung abzulegen und sich in aller Öffentlichkeit derartig zum Affen zu machen.  Wahrscheinlich sind die Motive die gleichen wie die, die manche Menschen auch dazu bringen sich einer Freiwilligen Feuerwehr oder einem Schützenverein anzuschließen. Es muss etwas mit obskuren Stammesriten zu tun haben, die in so mancher abgelegen Gegend unserer Republik noch fröhliche Urstände zu feiern scheinen.

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