Nachtleben ist ja so was von überflüssig! Warum kann das Leben nicht einfach ab 23Uhr ruhen und erst am nächsten Morgen gegen sechs, na meinetwegen halb sechs, wieder erwachen? Was spielt sich schon in diesen endlosen fünfeinhalb Stunden dazwischen ab? Eh schon Besoffene werden noch besoffener, eh schon Müde werden noch müder. Und dann dieses „Vor elf brauchste gar nicht losgehen, da ist eh noch tote Hose.“. Was für eine peinliche Einbildung von Pubertierenden oder sog. Partypeople, einer der überflüssigsten Fehlentwicklungen menschlicher Evolution überhaupt. Tun nix außer sich gegenseitig um den Hals zu fallen, irgendwelche absurden Drinks in sich reinzukippen und alles ganz geil zu finden. Morgens um sieben oder so kippen sie dann auf ihr Futon (oder heißt es ihren?) und verbessern ihre am meisten ausgebildete Fähigkeit weiter, nämlich das Unnützsein. Klar, dass dabei das Hirn irgendwann nicht mehr mitmacht und auf stand-by zurückschaltet.
Wozu also die Nacht sinnvoller nutzen? Schlafen? Vom Gesundheitsaspekt her betrachtet ein vernünftiger Vorschlag und darum nicht sofort zu verwerfen. Aber da muss es doch noch was Besseres geben. Hmmmh, vielleicht Lesen? Vom Standpunkt eines Optikers aus völlig unvertretbar und wegen des unübersichtlich großen Angebots an Lektüre eigentlich auch zu riskant. Wie schnell fängt man nicht ein schlechtes Buch an und vergeudet wertvolle Stunden seines Lebens damit es zu Ende zu lesen nur um zu erfahren wie der Mist wohl ausgeht. Dann doch lieber Fernsehen! Sehr guter Vorschlag. Aber nachts? Oliver Pocher, ja genau der, den ich so gar nicht leiden kann, hat das nächtliche TV-Angebot griffig zusammengefasst: „Quizzen, Shoppen, Wichsen“. Quizzen geht auf die grauen Zellen, Shoppen killt die Liquidität und Wichsen frisst das Rückenmark auf. Hilft also auch nicht weiter.
Jetzt fällt mir aber was ein. Man kann natürlich auch die ganze Nacht lang sinnfreie Texte verfassen und diese dann online stellen. Aber das ist doch eigentlich auch nur was für Verpickelte.
Fazit: Die Nacht ist ganz allein zum Schlafen da (bitte singend lesen) und wozu ist sie am allerwenigsten da? Zum Arbeiten natürlich. Aber fast unglaubliche 50% aller Erwerbstätigen in Deutschland müssen wenigstens gelegentlich nachts arbeiten. Um acht Uhr morgens die Vorhänge zuzuziehen und ins Bett zu steigen ist schon kein Vergnügen. Um 12 aufzuwachen und sich noch müder als vier Stunden zuvor zu fühlen schon gar nicht. Außerdem nötigt man die Familie noch dazu sich so ruhig wie möglich zu verhalten damit dem Ernährer nicht durch andauernden Schlafentzug der weitere Broterwerb erschwert wird. Mich trifft es im Mai nun also gleich 14 mal. Kollege Massoud hat sich in den Urlaub nach Ägypten abgesetzt. Hoffentlich holt er sich nen fetten Sonnenbrand.
Nachtarbeit gehört abgeschafft! Der Mensch hat keinen Urtrieb der ihn dazu zwingt nachts an der Tankstelle einzukaufen, sich im Taxi durch die Gegend fahren zu lassen oder Autos zusammenzuschrauben. Aber was ist denn mit den Ärzten, Krankenschwestern und Feuerwehrleuten? Braucht kein Mensch in der Nacht!! Das kann alles bis zum Morgen warten. Außerdem, wenn jeder, wirklich jeder, nachts brav in seinem Bettchen läge, dann würde niemand vom Auto angefahren, würde niemand von Bordsteinen stürzen und auch niemand mit einem Messer aufgeschlitzt.
Darum mein Aufruf an alle Polizisten, Prostituierten und Nachtportiers:
Legt euch hin und pennt! Morgen ist auch noch ein Tag.
Gute Nacht.
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