Starschnitt

Bisher war der Twins Club mein Stamm-Friseur, aber die Besuche dort glichen in letzter Zeit immer einem Glücksspiel. Welche Friseuse würde mich wohl aufrufen? Die Hippe mit der asymetrischen Kurzhaarfrisur? Volltreffer! Die hat’s wirklich drauf. Die Nette mit den blond bis weiß gefärbten Haaren? Okay! Wenn sie Hand anlegt, dann kann man sich danach wenigstens überall sehen lassen. Die Hübsche mit den langen  schwarzen Haaren? Hilfe! Die hat mir den Kopp zwei Mal fürchterlich ruiniert und mir Ecken und Kanten rein geschnitten, dass ich eigentlich die Friseur-Innung hätte einschalten sollen. Klar, würde sie mich aufrufen könnte ich ja sagen „Sorry, ich warte lieber bis eine andere Kollegin frei wird.“, aber diese Peinlichkeit wollte ich ihr dann doch lieber ersparen. Nun also probehalber mal zu einem anderen Friseur, nämlich zu Starschnitt auf der Lorettostrasse. Ich bin eigentlich ganz zufrieden. Nicht aufregend oder innovativ, aber schlicht und einfach ’ne gute Frisur.

Schade nur, dass ich von einem männlichen Friseur in Empfang genommen wurde. Ich hatte mir schon so einen netten Begrüßungssatz zurecht gelegt, den anzubringen mir bei einem Mann aber etwas zu riskant war.

„Hallo. Wie man sieht habe ich es ziemlich nötig. Aber vielleicht fangen wir erst mal mit Haareschneiden an!“

3 Kommentare

  1. Es ist schon komisch – ich hatte kürzlich auch einen traumatisierenden Besuch bei meinem Stammfrisiersalon. Auch mir wurde das Haar äußerst unbefriedigend verschnibbelt, und ich ertappte mich fassungslos dabei, wie ich es einfach nicht fertig brachte, meine Unzufriedenheit auch rüberzubringen. Stattdessen hielt ich die Klappe, schwor mir, da nie wieder hinzugehen, und fraß meinen Zorn in mich hinein. Heute war ich dann doch wieder da, kam an eine andere Kollegin, die wohl noch neu war, und wurde wieder zur äußersten Zufriedenheit behandelt, Glück gehabt.

  2. Nun ja. Wenn mir das Ausmaß der Katastrophe direkt aufgefallen wäre, dann hätte ich auch schon was gesagt. Die ganzen Ecken und schief geschnittenen Bereiche fielen mir dann aber erst zuhause nach der ersten Haarwäsche auf. Tatsächlich hatte ich dann kurz überlegt noch mal in den Laden zu gehen und Rabatz zu machen, war dann aber doch zu bequem.

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