Kann es sein, dass ich in letzter Zeit zu wenig Zeitung lese? Vom neuen Aki-Kaurismäki-Film „Lichter der Vorstadt“ habe ich jedenfalls nur zufällig im Blog von Herrn Hith erfahren. Ich bin schon seit Ende (vertippt) ANFANG der Neunziger ein riesiger Kaurismäki-Fan und wer weiß ob ich ohne seine Filme überhaupt heute mit einer Finnin verheiratet wäre. Habe ich in ihnen nicht gelernt, wie wenig der Finne zur Geschwätzigkeit neigt und empfand ich das nicht direkt als ein äußerst anziehendes Wesensmerkmal? Auch der Trailer zum neuen Film zeigt das mal wieder:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=Qpx_16WdTEU]
Ich gehöre normalerweise bestimmt nicht zu der Gruppe von Kinogängern, die jedes mal betonen müssen wieviel wertvoller der gerade gesehene Film doch in der Originalsprache ist. Bei einem Kaurismäki-Film muss ich mich dieser snobistischen Erstsemesterhaltung allerdings mal anschließen. Kaurismäki-Figuren die Deutsch sprechen wirken auf mich nicht ganz glaubwürdig. Wie schön, dass es jetzt also auch vier DVD-Boxen mit Kaurismäki-Filmen gibt und wie schön erst recht, dass auf denen auch die finnische Tonspur zu finden ist. Weniger schön allerdings, dass mich die Nachricht vom Erscheinen dieser Boxen erst erreicht nachdem die Wunschzettel in der schenkungswilligen Verwandschaft verteilt wurden.
Ach, der kommt sogar in Deutschland im Kino?!
Hier fuhren wochenlang die Busse mit Werbung dafür rum, ich hab‘ mich aber nicht ins Kino getraut, denn finnische Filme so ganz ohne Unteritel… (Wohingegen es mir egal ist, in welch unbekannter Sprache ein Film ist, wenn er nur finnische Untertitel hat. Geschriebenes ist eben doch leichter zu verstehen als Gesprochenes…)Obwohl das bei Kaurismäki-Filmen ja sowieso eher unwichtig ist… *lach* Beim „Mädchen aus der Streichholzfabrik“ wird die sage und schreibe 20 (!)ersten Minuten nichts gesprochen, dann folgt so etwas Belangloses wie „Hei!“ Oder „Iltaa!“, dem weitere fünf Minuten Schweigen folgen…