Jetzt ist es also amtlich. Die Lebensmittel sind in Finnland im letzten Jahr nicht nur gefühlt deutlich teurer geworden, sondern das läßt sich auch mit Zahlen belegen. Eurostat, das Europäische Amt für Statistik, meldet, dass die Lebensmittel um durchschnittlich mehr als 10% teurer wurden. Besonders deutlich wird das bei Getreideprodukten (+60%), Teigwaren (+ 33%) und Reis (+20%). In keinem anderen EU-Land gibt es solche Preissteigerungen. Dass vor ziemlich genau einem Jahr die Lebensmittelpreise auch in Deutschland merklich angezogen haben, mussten wir ja selber an der Supermarktkasse unseres Vertrauens feststellen. Nachdem die Benzin- und Energiepreise sich aber wieder auf einem zuvor gewohnten Niveau eingependelt haben, sind auch die Preise wieder gefallen. Nicht so in Finnland. Das kann nur die Folge einer ungesunden Konzentration bei den Handelsketten sein. Die S Group (z.B. Alepa, S-Market und Prisma) und die K Group (K-Citymarkets u.a.) teilen sich den Lebensmittelmarkt nahezu und haben offensichtlich wenig Interesse daran, die Preise wieder auf ein realistisches Niveau abzusenken.
Nun sind die Finnen aber auch nicht völlig unschuldig an dieser Situation. Die beiden Duopolisten brauchen endlich mehr Druck durch die Verbraucher. Noch immer gilt es als unschick beim einzigen Discounter des Landes, also Lidl, einzukaufen. Lieber zahlt man etwas mehr, kann seinen Krempel dann aber in einer gesellschaftlich voll akzeptierten S-Market- oder KKK-Plastiktüte nach Hause tragen. Kommt mir irgendwie bekannt vor. Dieses Aldi-Phänomen ist in Deutschland aber seit bestimmt 25 Jahren überwunden.
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