Reisebericht #2

Gestern habe ich zum ersten mal Hannas kleines Häuschen gesehen. Es liegt am Arsch der Welt, oder wie man hier sagt helt i reven, was aber den besonderen Reiz ausmacht. Es hat ca. 60qm Wohnfläche und einen tollen altmodischen Ofen, der ständig mit Holz gefuettert werden will. Der Ausblick ist herrlich, direkt auf einen (momentan natuerlich zugefrorenen) See und schon beinahe klischeehaft. Trotz der Eisamkeit ist man in 40 Minuten in Helsinki. Ich war also rund um begeistert!
Im Laufe des Nachmittags hatte Jesper wohl etwas zu viel genascht. Rosinen, Mokkakuchen, Rosinen, Mandarinen, Rosinen, Pfefferkuchen und zum Abschluss noch mehr Rosinen waren eine explosive Mischung, die sich dann am Abend mit zwei gewaltigen Kotzeruptionen entlud. Wenigstens ging es ihm danach besser. Alles raus was keine Miete zahlt!

Heute also ein klassischer finnischer Heiligabend. Das Wetter ist so mittelprächtig. Ziemlich duenner Schneefall und +1 Grad. Am Mittag gibt es Reisbrei und derjenige, der die Portion mit einer Mandel erwischt soll im kommenden Jahr vom Glueck verfolgt werden. Anschliessend gehen wir zum Friedhof und natuerlich auch in die Kirche.
Danach folgt das typisch finnische Weihnachtsessen mit Schinken, Loda (Auflauf), Graved Lachs, Kaviar mit Smetana usw…usf… Die Reste, und davon gibt es immer reichlich, isst man dann noch tagelang.

Danach hoffen wir doch sehr, dass der Weihnachtsmann da war. In Svensk-Finland ist momentan ein akuter Weihnachtsmannmangel zu beklagen. Alle schwedischsprachigen Nebenerwerbs-Weihnachtsmänner waren in einer zentralen Kartei verzeichnet, die versehentlich gelöscht wurde. Da man von Backups offensichtlich noch nichts gehört hat, sind nun alle Weihnachtsmänner aufgerufen sich erneut registrieren zu lassen, was jedoch eher schleppend verlief. Also werden in diesem Jahr wohl einige arme Kinder vergeblich auf den Julgubben warten. Die Ärmsten!

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