Warum nicht Finnland? Darum!

Ein Gedankenspiel geht uns seit Wochen durch den Kopf. Sollte man nicht wenigstens ganz vorsichtig mal andenken langfristig nach Finnland zu ziehen?

Einiges spricht dafür, besonders wenn man Kind(er) hat. Die Lage in Deutschland ist so: zwei Jahre lang bekommt man zusätzlich zum Kindergeld das sog. Erziehungsgeld. Keine Unsummen, aber immerhin soviel, dass man auf ein zweites Einkommen verzichten kann.
Wird das Kind nun zwei Jahre alt, so fällt dieser Betrag weg. Will die Mutter nun arbeiten, so stellt sich die Frage: wohin mit dem Kind? Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz hat man erst mit Vollendung des dritten Lebensjahres. Eine Möglichkeit wäre eine Tagesmutter. Die kostet aber natürlich und das nicht zu knapp. Eine Hausnummer, die uns zu Ohren gekommen ist lautet 5,50€/Stunde. Macht bei 40 Stunden/Woche stolze 1000€ im Monat!!!
Vielleicht kann man den Betrag durch Finanzspritzen vom Jugendamt oder so noch etwas drücken, aber das grundlegende Problem bleibt.
In Finnland kostet eine Tagesmutter im Höchstfall 250€ im Monat. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie viel mehr in Finnland für junge Familien getan wird.

Außerdem würde für Finnland sprechen, dass Jesper neben Deutsch und Schwedisch automatisch auch noch Finnisch lernen würde. Was für ihn ein Vorteil wäre, wäre für mich natürlich ein großes Hindernis. Mein passives (Finnland-)Schwedisch ist schon ganz passabel und der Schritt zum aktiven Sprechen wäre nicht so groß. Finnisch zu lernen ist da allerdings schon eine ganz andere Herausforderung. Dann auch noch einen Job zu finden ist noch viel schwieriger. Trotz aller Lobeshymnen, die hierzulande so gerne über Finnland angestimmt werden, sieht es auf dem dortigen Arbeitsmarkt gar nicht so gut aus. Wenn man nicht gerade über eine exzellente Ausbildung verfügt, ist es für einen Zugereisten momentan nahezu ausgeschlossen eine Stelle zu finden. Die Alternative als ewiger Hausmann in die Familienchronik einzugehen kann mich verständlicherweise nicht wirklich überzeugen.

Abgesehen davon würde mich persönlich der Schritt über die Ostsee wirklich reizen. Warum nicht was völlig Neues anfangen? Die Mentalität der Finnen kommt mir sehr entgegen. Nach Südeuropa könnte mich hingegen nichts und niemand bringen. Dieses ständige Palaver und die dauernde Aufgeregtheit wäre mir viel zu anstrengend.

Vorläufiges Fazit nach dem aktuellen Stand der Dinge:
Dieser vage Plan ist nicht realistisch. Vielleicht kann man aber das kleine Wörtchen „noch“ anhängen und den Gedanken weiterhin im Hinterkopf behalten.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.