17.02.2007

Karnevalssamstag, das war vor vielleicht 25 Jahren ein hoher Feiertag für mich. Um 10 Uhr traf ich mich mit den anderen Jungs aus der Nachbarschaft, alle schwer bewaffnet mit Spielzeugpistolen. Die Anfänger mit der Cobra, die Ringe mit 8 Schüssen abfeuern konnte und die Fortgeschrittenen mit der Interpol, die 12er-Ringe aufnehmen konnte. Der echte Profi hatte seine Knarre dann auch noch mit einem heißen Schraubenzieher durchbohrt, sodass beim Abfeuern ein deutlicher Luftzug aus dem Lauf kam. Aus kurzer Entfernung aufs Ohr geballert hat das schon ziemlich Eindruck hinterlassen. Zu spüren bekamen wir das wenn wir von Hippies überfallen wurden. Dabei handelte es sich aber keineswegs um aus den Sechzigern übrig gebliebene Blumenkinder, sondern um die etwas älteren Jungs aus der Ecke Essener Straße, die nur mit selbstbemalten Hemden verkleidet waren und uns im Rahmen ihrer Überfallaktionen unserer Munition berauben wollten. Meistens blieben wir davon aber verschont und so wurde dann unter dem Rostbau (Landesamt für Datenverabeitung) drei Stunden lang Räuber und Gendarm gespielt. Nee, watt war datt herrlich. Da habe ich mich das ganze Jahr drauf gefreut und trotzdem einige Jahre später lieber Zivildienst gemacht, da sich mein Hang zu Handfeuerwaffen glücklicherweise recht bald in Schall und Rauch aufgelöst hatte.

Was muss ich sehen? Die Cobra gibt es immer noch. Amazon hält sie für geeignet für Kinder im Alter von 6 bis 99 Jahren. Da passe ich ja noch knapp rein. Vielleicht sollte ich mal wieder aufrüsten?

 

 

 

Oder dann doch lieber gleich die Interpol?

Die Zeiten sind ja nicht eben ruhiger geworden und wer will heutzutage schon underarmed durch die Gegend laufen?

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.