Mein Rad-Sommer 2021

Ich bin unzufrieden. Ich bin die Fahrradsaison 2021 ziemlich motiviert angegangen doch zur Zeit hakt es irgendwie. Es liegt nahe, dem schlechten Wetter den schwarzen Peter zuzuschieben aber spätestens seit dem letzten Sonntag kann das keine Ausrede mehr sein. Wer gesehen hat wie sich die Profi-Radler bei Paris-Roubaix durch strömenden Regen und Matsch und über seifenglattes Kopfsteinpflaster gekämpft haben, kann nie wieder sagen: „Ich fahre heute nicht. Ist nicht mein Wetter.“.

Ein erster Höhepunkt meiner persönlichen Radsaison sollte der Urlaub in Holland werden. Perfektes Radwegenetz und tellerflaches Terrain. Genau mein Ding! Es ließ sich auch gut an. Erste Runde rund um Noordwijk. Als nächstes stand dann Zandvoort auf dem Programm. Es ging durch die Dünen entlang der Küstenlinie. Kaum jemand außer mir unterwegs und die aufgehende Sonne im Rücken. Ein Traum. In Zandvoort umrundete ich die Grand Prix Strecke, die wirklich mitten in den Dünen liegt. Ob das aus ökologischer Sicht alles so zeitgemäß ist? Ich habe Zweifel. Von außerhalb sieht man übrigens nicht einen Quadratzentimeter der Strecke. Hier und da mal eine kleine Ecke einer Tribüne. Das war’s.

Kurz nachdem ich die Rennstrecke hinter mir gelassen hatte, hätte ich selber einen Boxenstopp mit Reifenwechsel gebrauchen können. Plattfuß in Holland! Nur gut, dass meine liebe Frau ja mittlerweile Autofahrerin ist. Ich beorderte sie zu meinem Standpunkt, Rad auf’s Dach und ab ins Ferienhaus. Trauriges Ende einer Tour, die so schön begonnen hatte. Einen Ersatzschlauch hatte ich natürlich dabei und da sich der Plattfuß im Vorderrad eingenistet hatte war auch der Wechsel eln Leichtes. Bei der nächsten Tour dann aber nach drei Kilometern das selbe Spiel. Reifen Platt, blauen Engel bestellt und Abtransport ins Ferienhaus again. Nun brachte ich das Voderrad zu einem lokalen Fahrraddoktor. ich ließ ihn Schlauch und Mantel wechseln und nach einem halben Tag konnte ich mein geliebtes Rädchen wieder in Empfang nehmen. Die Enttäuschung war aber groß als ich sah, dass er mir einen No Name Oma Mantel mit Profil aufgezogen hatte. Der ginge nicht so schnell kaputt, sagte er. Ich tat so als fände ich das gut, legte 45€ auf den Tresen und zog ab. Schnelll fiel mir auf, dass der Fietsklempner auch einen unpassenden Schlauch mit viel zu kurzem Ventil verbaut hatte. Außerdem hätte jeder Fahrradmonteur mit Ambitionen den Mantel so aufgezogen, dass das Logo über dem Ventilloch liegt. Das mögen Kleinigkeiten sein aber mich stören sie enorm. Man ist ja schließlich irgendwie auch Ästhet!

Nichtsdestotrotz hätte ich mich auch mit einem optisch verunstalteten Rad durchaus öfters auf die Straße begeben sollen. Ich bin aber nun mal kein Profi-Radler und statt Paris-Roubaix fahre ich nur Düsseldorf-Uerdingen und mich hat das insgesamt ziemlich miese Wetter der letzten Monate mehr ausgebremst als mir lieb sein kann. Jetzt gilt es also den hoffentlich goldenen Oktober noch zu nutzen und dann in vier oder fünf Monaten die Saison 2022 anzugehen.

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